Liebe Lesebegeisterte,

ein Lichtblick – am 1.6. habe ich wieder Verstärkung. Ein Buchhändler, sie haben richtig gelesen – ein männliches Wesen – will unser Team verstärken. Wir freuen uns auf Ihn und ich hoffe, dann wieder mehr Zeit für private Unternehmungen zu finden.

Was gibt es sonst Neues? : Im Radio in den Kultursendungen wurde mehrfach auf eine "vergessene" Schriststellerin aufmersam gemacht: Gabriele Tergit

1894 in Berlin geboren, arbeitete sie nach ihrem Studium als Reporterin und schrieb für alle großen Zeitungen Berlins. Sie wurde auch als Gerichtsreporterin engagiert. Nach ihren Artikeln über die völkische Bewegung und die Nazis wurde sie von der SA angegeriffen und floh mit ihrer Familie nach Palästina und später nach London wo sie 1982 verstarb. Gabriele Tergit veröffentlichte 1931 ihren ersten Roman bei Rowohlt: Käsebier erobert den Kurfürstendamm – der den Aufstieg und Fall eines Volkssängers erzählte. Ein Roman gegen den Werberummel, denn dieser Volkssänger wurde zum Star nur einer Saison, weil skrupelose Geschäftemacher ihn mit enormem Werbeeinsatz hochjubelten. Es erinnert doch sehr an so einige "Bestsellerromane" oder "Musikstars und -sternchen" . Ihr zweiter Roman Effingers, 1931 begonnen und erst 1951 erschienen, schildert das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin von 1878 bis 1948. Zur Zeit seines Erscheinens kam das Buch beim Publikum nicht an. Heute wird es mit Thomas Manns Buddenbrooks verglichen und hoch gelobt.

Eine schöne Woche wünscht

Karin Peter